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Bereits am Anfang vom Sommer habe ich mich riesig über den Holunder gefreut und aus den Blüten jede Menge leckere Rezepte gekocht: HolundersirupHolunder-Erdeber Marmelade und Holunder Apfelgelee. Schon damals war ich sehr gespannt, ob ich es im Herbst schaffen werde, Holundersaft zu machen. Und ob man die Küche danach renovieren muss, aber ich kann euch beruhigen, es ist alles nach wie vor weiß, auch wenn das ein oder andere beim Kochen etwas schief ging. Damit bei euch alles glatt läuft und sich nichts ungewollt verfärbt, lest einfach weiter!

Holunderbeeren finden: Ein Tipp, den ich schon häufiger gegeben habe ist die Internetseite Mundraub.org. Hier könnt ihr gucken, ob es in euere Nähe bereits Holunder entdeckt und markiert wurde. Sonst einfach mal ein bisschen die Knicke ablaufen und ein bisschen Richtung Wald und Wiesen gucken. In Hamburg habe ich auch in vielen Parks und Kleingartensiedlungen öffentliche Holunderbüsche gefunden, die noch reich behangen waren. Einfach ein bisschen die Augen aufhalten! Achtete darauf, dass euer Holunder nicht unbedingt an einer stark befahrenen Straße wächst, da sonst viele Schadstoffe in den Beeren sein könnten.

Holunderbeeren pflücken: Beim Pflücken rate ich euch alte Klamotten und Plastikhandschuhe anzuziehen und eine scharfe Gartenschere mitzunehmen. Das Pflücken an sich ist nicht schwer, einfach die Beerendolden am Stängel abschneiden und in die Tasche legen. Achtet darauf, dass es sich bei der Tasche nicht um den neuen Jutebeutel handelt, da auch die frisch gepflückten Beeren bereits abfärben können. Zudem solltet ihr darauf achten, nur wirklich schwarze Beeren zu pflücken. Die grünen Beeren enthalten Giftstoffe, diese gehen jedoch beim Kochen kaputt, deswegen ist es nicht schlimm, wenn einzelne grüne Beeren mit an den Stängeln sind.

Holunderbeeren säubern: Das Säubern macht ihr am besten draußen, ich habe mich dafür mit Einmalhandschuhen und einer großen Schüssel nach draußen gesetzt und die reifen Beeren von den Ständen abgemacht. Dabei achtet ihr darauf, dass keine Ungeziefer, Blätter oder sonstiger Schmutz an den Beeren haftet und so mit in die Schüssel fallen könnte. Sollten an euren Beeren noch ein paar kleine Stiele bleiben, ist das gar nicht schlimm, da ihr die bei der Zubereitung sowieso heraus siebt.

Holunderbeeren verarbeiten: Solltet ihr die Beeren nicht direkt verarbeiten können, friert sie einfach in Plastiktüten oder Dosen ein. Hierfür solltet ihr sie aber bereits von den Stängeln entfernt haben, da die großen Stängel sonst mit der Zeit Bitterstoffe in die Beeren abgeben können. Falls ihr die Beeren direkt nach dem Pflücken verarbeiten wollt, könnt ihr sie einfach bis zum Kochen in einer Schüssel oder Plastiktüte lagern. Beim Kochen am besten so wenig Plastik und Holz wie möglich verwenden, meine Holzlöffel haben den Kochvorgang erstaunlich gut überlebt, ich kann aber nicht dafür garantieren, dass sie sich bei euch nicht doch verfärben. Deswegen am besten alles aus Metall verwenden, so geht ihr auf Nummer sicher!

Nun aber zum Rezept:

Für den Holundersaft braucht ihr Folgendes:

  • 1 kg Holunderbeeren
  • 400 ml Wasser
  • 200 g Zucker
  • Saft von einer halben Zitrone
@fraeulein_selbstgemacht

Schritt-für-Schritt Anleitung:

1. Als Erstes müsst ihr die Fliederbeeren von den Stängeln ab machen und gut säubern, sodass kein Schmutz oder Insekten mehr an den Beeren sind.

2. Zusammen mit 200 ml Wasser gebt ihr dann ca. 1 Kilo Holunderbeeren in den Kochtopf und erhitzt das Ganze. Auf niedriger Stufe sollten die Beeren 15-20 Minuten kochen. Behaltet den Kochtopf während der Kochzeit auf jeden Fall im Auge, da die Beeren gerne ihr Volumen schlagartig vergrößern und überkochen. Dieser Tipp hätte mir bei meinem ersten Kochdurchgang jede Menge Schweinekram vermieden.

3. Nach den 15-20 Minuten sollten die Beeren etwas schrumpelig aussehen. Nun könnt ihr den Inhalt eures Kochtopfs entweder in eine Flotte Lotte (Passiermühle)* füllen und kräftig drehen, damit ihr den ganzen Saft aus den Beeren drückt oder ein Sieb in eine Schüssel legen und in das Sieb ein sauberes Küchentuch legen. Den Inhalt in das Küchentuch geben und den ganzen Saft aus den Beeren raus quetschen. Vorsicht es könnte spritzig werden.

4. Nun stellt ihr euch einen sauberen Topf auf den Herd und gebt den aufgefangenen Saft in den Topf. Verrührt den Holunder Saft mit dem Zucker und dem Zitronensaft und bringt das Ganze erneut zum Kochen. Sobald der Saft kocht, könnt ihr ihn mithilfe eines Trichters in eure sterilen Flaschen füllen.

Nun könnt ihr euren Holundersaft noch abkühlen lassen und genießen, wie ihr wollt. Ich habe mir eine Holunderschorle gemacht und etwas Holundersaft zu meinem Milchreis gegeben. Wer mag, macht sich eine Fliederbeersuppe mit Grießklößchen, einen heißen Holundersaft oder Holundertee. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten den Holundersaft zu verwenden, sein hoher Vitamingehalt ist gerade im Winter wirklich praktisch, weil er das Immunsystem stärkt.

Übrigens: Bei uns im Norden nennen wir den Holundersaft auch Fliederbeersaft. In Altbayern und Österreich ist er unter dem Namen Hollersaft bekannt und in der Schweiz und im Schwabenland wird er als Holdersaft bezeichnet. Alle bezeichnen den gleichen Vitamin C- und kaliumhaltigen Holundersaft, den man aus den schwarzen Reifen Beeren des Holunderbuschs gewinnt.

Ab Dezember trinkt man am besten jeden Tag 3 Esslöffel, dann bleibt der Schnupfen weg! Ich wünsche euch viel Spaß beim Pflücken, Kochen und Verarbeiten und natürlich auch beim Genießen. Falls etwas unklar ist oder ihr Fragen habt, schreibt mir gerne einen Kommentar!

Ich würde mich auch riesig über euren Besuch auf InstagramFacebookPinterest oder Twitter freuen.

Und hier noch der Pinterest Pin für den Holundersaft für euch:

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Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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